Burnout ist kein Stress. Burnout ist viel mehr als das. Wenn Sie sich entschieden haben weiterzulesen, dann ist es an der Zeit, sich Burnout einmal genauer anzuschauen. Warum leiden manche Menschen an Burnout, andere aber – trotz gleicher oder ähnlicher Belastung – nicht?
Wodurch kommt es überhaupt zum Burnout. Burnout ist Erschöpfung. Ja, das stimmt. Burnout ist die Folge von dauerhafter Überlastung. Stimmt auch. Aber ist es wirklich Ihr Leben, das Sie erschöpft? Ist es der Alltag, der stresst? Dann müssten ja Veränderungen den gewünschten Erfolg bringen. Tun sie aber nicht. Das heißt, die Ursachen sitzen vielleicht sehr viel tiefer?
Fest steht, wir brauchen Energie zum Leben. Das ganz normale Leben (ver)braucht Energie. Und mit dem Energieverbrauch – sprich Familie, Haushalt, Job, Freizeit – sind viele heutzutage schon an ihrer Grenze. Häufig aber schleppen wir zusätzlich noch „Energieräuber“ mit uns herum. Und die machen, was sie wollen. Die rauben uns die Energie, die uns dann für den Alltag fehlt. Schau‘n wir mal ...
Körperliche Energieräuber.
Bei Patienten mit chronischer Erschöpfung und Symptomen, die auf Burnout hinweisen, stelle ich oft den „Darm“ fest, sprich: Störungen der Darmflora, Parasiten, krankmachende Darmbakterien. Der in der Naturheilkunde bekannte Spruch „Die Verdauung fängt im Mund an und hört am After auf“ spielt in der Diagnose eine große Rolle. „Darm“ kann nämlich zum Beispiel auch Zähne oder Zahnkiefer betreffen (Herde wie tote Zähne, Zysten, Kieferknochenentzündungen) oder Magen, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Zwölfingerdarm, Dünndarm und Dickdarm. Alles, was hier „nicht stimmt“, ist Stress für die Organe. Das raubt dem Körper Energie.
Emotionale Energieräuber.
Die größten emotionalen Energieräuber sind Konflikte. Besser gesagt: ungelöste Konflkte. Warum tragen wir ungelöste Konflikte in uns? Warum haben wir sie nicht längst abgearbeitet oder gelöst? Die Antwort ist einfach: Weil uns viele dieser Konflikte nicht bekannt sind. Es sind unbewusste Konflikte! Und wie kann ich etwas verarbeiten, wenn ich es nicht kenne? Wenn wir aber jahre- und jahrzehntelang diese Schwergewichte – und innere Konflikte sind Schwergewichte! – mit uns, besser gesagt in uns schleppen, sind sie uns irgendwann zu schwer. Sie zwingen uns regelrecht in die Knie. Sie rauben uns unsere Energie. Wir brechen zusammen. Wir brennen aus.
Einige Konfliktbeispiele = negative Gefühle = alte Glaubenssätze, die uns ausbrennen: „durchhalten um jeden Preis“, „ich bin nicht gut genug“, „ich muss mich anstrengen, sonst habe ich nichts verdient“, „das Leben ist ein ständiger Kampf“, „das schaffe ich nicht“ ... Solche und ähnliche Sätze hat jeder von uns in der Kindheit gehört, beherzigt und als bare Münze genommen. Heute hindern uns diese Sätze, wir selbst zu sein. Sie rauben uns die Energie. Hinzu kommen aktuelle Konflikte, zum Beispiel im Job, in der Familie, im Verein, mit Freunden ... Oft braucht es Mut, Konflikte anzusprechen. Und immer braucht es beide Seiten, Konflikte konstruktiv zu lösen. Jeder ungelöste Konflikt raubt uns Energie.
Die Umwelt als Energieräuber.
„Ich fühle eine bleierne Müdigkeit.“ Kennen Sie den Spruch? Da ist viel Wahres dran: die Schwermetalle! Als weltweit schädliche Substanzen für den Menschen gelten zum Beispiel Arsen, Blei, Quecksilber, Cadmium, Nickel, Kupfer, Palladium, Formaldehyd. Sie lagern sich im Körper ab und greifen in das Immunsystem ein. Auch Erdstrahlen oder Wasseradern an Schlaf-, Ruhe- oder Arbeitsplätzen wirken sich negativ auf den Körper aus. All das raubt uns Energie. Was haben Sie damit zu tun? Viel. Denn wir nehmen Schwermetalle und andere schädliche Substanzen ständig auf: über den Mund durch Ernährung, Lebensmittelzusatzstoffe, Trinkwasser, Zahnmaterialien; über die Atemwege durch Luftbelastung, Autoabgase, rauchen; über die Haut durch Cremes, Deos, Impfstoffe. Die Folgen sind erheblich: Man spricht bei zahlreichen Erkrankungen schon länger von so genannten Umweltkrankheiten. Zum Beispiel kann es bei Eingriffen in das Immunsystem zu Allergien, Autoimmun-Krankheiten, Tumoren, chronischen Infekten kommen. Auswirkungen auf das Gehirn und zentrale Nervensystem zeigen sich in Alzheimer, Parkinson, Demenz, MS, Depressionen. Das Herz- / Kreislaufsystem ist betroffen, die Folge sind Durchblutungsstörungen, hoher Blutdruck und koronare Herzerkrankungen. Der Hormonhaushalt kann durcheinander geraten, Haut, Bewegungsapparat, HNO, Psyche können betroffen sein. Die allgemeinen Belastungen durch die Umwelt sind nicht zu unterschätzen. Und sie rauben Energie.
Moderne Zeiten.
In den letzten 40 – 50 Jahren hat sich die Welt so gewaltig verändert, wie nie zuvor in der gesamten Geschichte der Menschheit. Gleich zwei mächtige Stressoren sind hinzugekommen: chemisch-toxische Stressoren zum Beispiel durch Holzschutzmittel, Desinfektionsmittel, Nahrung (zum Teil gentechnisch modifiziert), Kleidung, Pestizide, Herbizide, Schwermetalle, Lösemittel, Klebstoffe, Weichmacher, Dioxine/Furane, PCB, Asbest, Implantate wie Zähne, Gelenke; physikalische Stressoren wie elektromagnetische Felder, ionisierende Strahlung, Lärm, Mobilfunk usw. Selbst die alten biologischen und psychosozialen Stressoren haben sich verändert bzw. vervielfältigt: Antibiotika-Resistenz, Virus-Durchseuchung, tot geglaubte Infektionen flammen erneut auf, Weltkrise, Arbeitsdruck, Flexibilität, Multitasking ...
Multitasking ist Körperverletzung.
Frank Schirrmacher
Unser Körper befindet sich permanent in einer Art Krieg mit diesen vielen Angreifern, sprich: Stressoren. Die Folge: unaufhörlich findet ein riesiger Eingriff in die Biochemie des Körpers statt – mit der biochemischen Folge einer chronischen Inflammation = Dauerentzündung. Unser Immunsystem kann aber eine Dauerentzündung schlecht tolerieren, es ist dafür auch nicht konzipiert. Maximal 3 Tage Fieber – und gut! Aber nicht nur das: all diese chemisch-toxischen Belastungen blockieren oder beschäftigen die normalen Entgiftungsenzyme im Körper so sehr, dass diese nicht mehr zur Verfügung stehen können.
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