Der immer größere Wunsch der meisten Menschen nach Bionahrung, Bioprodukten, sauberer Umwelt, Elektroautos, erneuerbaren Energien ist nicht zu übersehen. All das kommt mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit.
Die Menschen haben intuitiv gespürt, dass es so auf dem Planeten Erde nicht weitergeht. Man fühlt sich nicht mehr so gesund wie früher, zu viele Menschen sind scheinbar ohne Grund erschöpft und abgeschlagen, der Krebs explodiert trotz aller Bemühungen der Ärzteschaft und der Wissenschaft, Viren, Bakterien, Parasiten sind scheinbar therapieresistent geworden, ganze Armeen von Demenzkranken bevölkern die Altenheime. Das Thema Umwelt gewinnt in der Medizin immer mehr an Bedeutung. Leider erkennen Funktionäre und die Politik diese Tatsachen (noch) nicht, weil es in Deutschland noch nicht einmal eine (!) Umweltklinik gibt und die Ärzteausbildung bzw. Anerkennung der Umweltmedizin wurde Anfang des 21. Jahrhunderts sogar abgeschafft.
Das Thema „Umwelt“ heute wird in der Medizin mehr als stiefmütterlich behandelt.
Nichtdestotrotz glaube ich an die klinische Umweltmedizin, sonst hätte ich meinen Abschluss als Umweltmediziner 2012 nicht gemacht, obwohl damals (und auch noch heute) keinerlei Aussichten auf die Übernahme der Diagnostik- und Therapiekosten durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen bestanden.
"Die klinische Umweltmedizin umfasst dabei die (individual)medizinische Betreuung von Einzelpersonen mit gesundheitlichen Beschwerden oder auffälligen Untersuchungsbefunden, die mit Umweltfaktoren … in Verbindung gebracht werden..." (Definition Bundesärztekammer 2006).
In meiner umweltmedizinischen Praxis behandele ich oft Erkrankungen und Gesundheitsstörungen, die mit Innenraumschadstoffen und Allergenen, elektromagnetischen Felder und anderen Triggerfaktoren, zu Hause oder am Arbeitsplatz, in Zusammenhang stehen. Dazu kommen die unverträglichen Fremdmaterialien im Dentalbereich (Zahnmetalle, Zahnlegierungen, Kunststoffe und Zemente) und im orthopädischen Bereich (Prothesen, Nägel, Schrauben).
Die beklagten Beschwerden sind beeindruckend, weil diese sämtliche medizinische Fachrichtungen tangieren können.
Was tue ich als Umweltmediziner?
(besser gesagt als Absolvent des Curriculums Klinische Umweltmedizin der Gesellschaft EUROPAEM, www.europaem.de)
1. Umweltmedizinische Befragung, persönlich und per Umweltfragebogen.
Dauer: 1-1,5 Stunden
2. Bio-Monitoring / Laboruntersuchungen, gezielt, je nach Befragungsergebnis.
Es werden Schadstoffe, Pestizide, Lösungsmittel, Schwermetalle, Pyrethroide, PCBs, Schimmelpilze u.a. im Blut, Urin oder aus dem Untersuchungsmaterial (Tapeten, Teppiche, Pflanzenerde u.a.) untersucht.
3. Biologische Effekt-Monitoring / Laboruntersuchungen zu den körperlichen Auswirkungen der Umweltbelastungen:
Oxydativer Stress, nitrosativer Stress, Mitochondrienschädigungen, Entgiftungskapazität des Körpers, Vitalstofflevel im Körper, Auswirkungen des Umweltstresses auf die Genetik u.a.
Laborkosten: diese werden von den Labors direkt mit dem Patienten nach der Gebührenordnung für Ärzte abgerechnet. Ich bemühe mich immer um die Kostenübernahme bei den Privatkassen.
4. Therapiemöglichkeiten Expositionsstop:
Entfernen des Teppichs, umgehende Sanierung von Wasserschäden (Schimmel), Platzierung des Laserdruckers außerhalb des Arbeitsraums u.a.
Kostenfaktor: nach GOÄ, je nach Aufwand und Apothekenkosten
Die Umweltmedizin gehört zur Ursachenmedizin.